Der Luftdruck

Der Begriff Luftdruck bezeichnet den Druck, den die Gewichtskraft der Luftsäule auf die unter ihr befindliche Erdoberfläche ausübt und wird in der Einheit Millibar = Hektopascal gemessen (hPa). Der mittlere Luftdruck weltweit beträgt 1013,25 hPa wobei wir in Deutschland im Bereich von 960 bis 1060 Hektopascal liegen. Der niedrigste je gemessene Luftdruck befand sich 1958 im Zentrum eines Taifuns bei Okinawa und wurde mit ca. 856 hPa angegeben. Der höchste Luftdruck, der je gemessen wurde befand sich in Tosontsengel in der Mongolei und betrug 1085,7 hPa. Die Extremwerte für Deutschland liegen bei 954,9 hPa für den Tiefstwert der im Emden gemessen wurde, der Höchstwert hingegen liegt bei 1060,6 hPa und wurde 1907 in Puttbus auf Rügen gemessen.

Im Gegensatz zu Temperatur-, Wind- und Feuchtigkeitsschwankungen, sind Schwankungen des Luftdruckes für den Menschen am Erdboden kaum wahrnehmbar. Verändert man jedoch seine Position in der Höhe, wie es in einem Flugzeug bei Start und Landung oder auch in einem Aufzug der Fall ist, so lässt sich die Veränderung mit einem Druckgefühl in den Ohren deutlich spüren und beeinträchtigt somit die Hörfähigkeit. Der Luftdruck wir mit einem sogenannten Barometer gemessen und spielt eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Wetters und dessen Vorhersage.

Bei der Wettervorhersage wir hoher Luftdruck mit einem „Hoch“ bezeichnet und beschreibt zudem freundliches, meist heiter bis sonniges Wetter. Das „Tief“ hingegen beschreibt den niederen Luftdruck und geht meist mit Wind, starker Bewölkung und  Regen einher. „Hoch“ bzw. „Tief“ werden in der Fachsprache mit Antizyklone bzw. Depression bezeichnet.

Antizyklone, also Hochs, beschreiben Gebiete, in denen großräumig Luftmassen zu Boden sinken. Die sich dadurch ohne Wärmeaustausch erwärmende Luft kondensiert nicht und zeigt somit auch kaum Wolkenbildung auf. Der Wind umströmt das Hochdruckgebiet immer antizyklonal, was auf der nördlichen Halbkugel eine Windstömung im Uhrzeigersinn zur Folge hat, dementsprechend werden Hochdruckgebiete auf der Südhalbkugel im Gegenuhrzeigersinn umströmt.

Seit 1954 werden diese Hochs und Tiefs in Deutschland mit Namen benannt, wobei die Tiefs mit weiblichen, und die Hochs mit männlichen Namen, jeweils in alphabetisch aufsteigender Reihenfolge versehen wurden. Frauenrechtlerinnen kritisierten jedoch diesen Umstand und erreichten, dass das Meteorologische Institut der Freien Universität Berlin seit 1998 einen jährlichen Wechsel der Namensgebungen für Hochs und Tiefs einführte. Seitdem werden Tiefdruckgebiete nur noch in Jahren mit gerader Jahreszahl mit weiblichen Vornamen vergeben. In Jahren mit ungerader Jahreszahl erhalten die Tiefs demnach männliche Vornamen. Mit ca. 150 übersteigt in Deutschland die Zahl der Tiefs deutlich die der Hochs, die „nur“ auf eine Anzahl von etwa 50-60 kommen.