Winde

Unsere erdnahe Atmosphäre besteht aus einer Mischung von Gasen, unserer Luft. Wird diese aufgrund von Luftdruckunterschieden zwischen Luftmassen in Bewegung versetzt so spüren wir dies in Form von Wind. Diese Bewegung findet so lange statt, bis die Luftdruckunterschiede wieder ausgeglichen sind. Die Richtung des Luftstroms geht vom Hochdruckgebiet hin zum Tiefdruckgebiet und bläst umso mehr, je größer die Luftdruckunterschiede sind.

Heutzutage spielt die Nutzung der Windkraft in der Diskussion um erneuerbare Energien und die Abschaffung der Stromgewinnung aus Kernenergie eine immer größer werdende Rolle. Ziehen wir aus dieser Art des Windes im Zuge effektiver Energiegewinnung einen großen Vorteil, so bekamen wir die Nachteile solch verheerender Winde, wie sie gerade aktuell wieder in den Südstaaten der USA auftraten, ein weiters Mal vor Augen geführt.

Die Windstärken

Die Geschwindigkeit einer jeden Luftbewegung wird in der Einheit Beaufort, Kurzbezeichnung Bft, gemessen. So werden anhaltende Winde in der Stärke zwischen 2 bis 5 Bft noch als Briese bezeichnet. Ab der Stärke von 6 bis 8 Bft spricht man von starkem bis stürmischem Wind. Zum Sturm wird dieser Wind dann ab einer Stärke von 9 Bft , zum Orkan schliesslich ab 12 Bft. Heftige, meist aber nur sehr kurzzeitig auftretende Winde werden als Böen bezeichnet.

Schliesslich unterscheiden sich auch Winde in ihrer Ausprägung und in der Art ihrer Entstehnung voneinander. Passat, Seewind und Föhnwind seien hierbei genannt, wobei letzterer über den Alpen immer wieder auftritt und bei vielen Menschen Kopfschmerzen auslöst. Der auf der Luvseite der Alpen meist mit Steigungsregen einhergehende Wind wird nach Überquerung der Alpen auf der Leeseite zu einer aerosolarmen Luftströmung, die dadurch eine ausgeprägte Fernsicht ermöglicht, durch Erwärmung und Austrocknung aber beim Menschen zu gesundheitlichen Beschwerden führen kann.

Hurrikans, Blizzards und andere Katastrophen

Aussergewöhnlich heftige Winde deren Charakteristik durch eine vertikale Drehachse bestimmt ist, nennt man Wirbelstürme, wobei Wirbelsturm als Oberbegriff für diverse Windsysteme benutzt wird, die auf dem selben Prinzip beruhen, sich aber deutlich in ihrer Struktur, des Grundes und Ortes ihrer Entstehung und ihres Ausmaßes voneinander unterscheiden.

Ein Hurrikan hat bezüglich seines Entstehungsortes mehrere Möglichkeiten aufzuweisen. Zum einen betrifft dies das Gebiet des Südpazifik östlich von 160° Ost, den Nordpazifik sowie den Nordatlantik. Er entsteht somit in der Passatwindzone über dem Meer, welches dafür eine Mindestoberflächentemperatur von 26°C aufweisen muss. Nach seiner Entstehung bewegt sich das Gesamtsystem lediglich mit einer Geschwindigkeit von 15 bis 30 Kilometern in der Stunde voran und erreicht dabei nicht selten eine Ausdehnung von 1000km Durchmesser. Die Windgeschwindigkeiten im Zentrum des Wirbels erreichen mindestens 12 Bft und können wochenlang aufrecht gehalten werden, sofern sich das System über warmem Wasser hält und aus diesem weiterhin seine Energie bezieht.

Der Taifun ist vom Prinzip her mit dem Hurrikan zu vergleichen. Sein Entstehungsort liegt jedoch über dem nordwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans und ist somit eine asiatische Bezeichnung für Hurrikan. Entsprechende Tiefdrucksysteme die ihren Entstehungsbereich über dem Indischen Ozean haben, bezeichnet man als Zyklone.

Tornados sind hingegen kleinräumige Luftwirbel die in Gewitterzonen eines Hurrikan eingelagert sein können. Treten diese über Wasser auf, werden sie Wasserhosen genannt. Ein Tornado, auch Windhose genannt bewegt sich über Land.

Als Blizzards bezeichnet man Schneestürme die hauptsächlich in Nordamerika auftreten. Sie befördern, einhergehend mit enormen Schneemengen, polare Kaltluft aus den Polarregionen bis weit in den Süden, da sie in dieser Gegend auf keine natürlichen Hindernisse wie Gebirge treffen.