Gewitter

Von einem Gewitter spricht man, wenn sich elektrische Ladungen in der Atmosphäre in einem Blitz mit anschliessendem Donner entladen. Bei intensiven Gewittern können dies mehrere tausend Blitze sein, die teils mit kräftigen Regenfällen und zum Teil mit Hagelschlag und Sturmböen begleitet, einhergehen und so große Schäden anrichten können. Da die dafür notwendige Energie in der Atmosphäre im Sommer größer ist als im Winter, treten sie im Sommer wesentlich häufiger auf. Wintergewitter dagegen sind relativ selten, bringen aber mitunter sehr kräftige Schneeschauer mit sich.

Die Entstehung des Gewitters

Wenn warme und feuchte Luftmassen aufsteigen, wird in der hohen und kälteren Atmosphäre eine Gewitterwolke aufgebaut. Dieser Wolkenaufstieg wird durch Luftströmungen hervorgerufen, die durch unterschiedliche Oberflächen beschaffenheiten und somit unterschiedlicher Wärmeabgabe am Boden entstehen wie zum Beispiel an Flächen von Feldern, Wäldern oder Wasserflächen sowie unterschiedliche Sonneneinstrahlung oder Wärmefreisetzung aufgrund von Kondensation.

Drei Kriterien müssen erfüllt sein, damit ein Gewitter entstehen kann. Zum einen ist eine gewisse Feuchtigkeit in bodennahen Luftschichten von nöten. Zum anderen ist es ein Temperaturabfall der in der Höhe stattfindet und mehr als 0.65 Grad Celsius je 100 Meter Höhe beträgt. Schliesslich sind es noch Hebungen von feuchten und warmen Luftmassen die letztendlich ein Gewitter auslösen. Ist die durch die Hebung verursachte Abkühlung der feuchten Luft so weit vorangeschritten und hat schliesslich die Taupunkttemperatur erreicht, so kondensiert der in der Luft befindliche Wasserdampf und bildet somit eine Quellwolke aus die letztendlich zu einer Gewitterwolke heranwachsen kann.

Durch die in solch einer Gewitterwolke herrschenden starken Aufwinde wird verhindert, daß kleine Regentropfen vorzeitig abregnen. Diese werden in der Höhe zu Eiskörnchen und sammeln auf ihrem Weg innerhalb der Wolke immer mehr Eis an. Erreichen diese ein Gewicht, sodass sie von den Aufwinden nicht mehr getragen werden können, fallen sie als Hagelkörner zu Boden, sofern sie auf dem Weg bis dahin nicht wieder geschmolzen sind, und als große Regentropfen auf den Boden auftreffen.

Die starken Auf- und Abwinde innerhalb der Wolke sind dafür verantwortlich, daß sich die darin befindlichen verschieden großen Eiskristalle mit ihren verschiedenen Ladungen an ihren Grenzflächen trennen und die sich daraus entstandene elektrische Spannung in einem Blitz entlädt.

Verhalten bei einem Gewitter

Bei Gewitter rät der Volksmund: „Eichen sollst Du weichen, Buchen sollst Du suchen“ wenn es darum geht, bei einem herrannahenden Gewitter Schutz zu suchen.  Diese Suche läßt man besser sein! Grundsätzlich sollten Bäume, Holz- und Strommaste, Gewässer und deren Uferbereiche und im Gebirge Kammlagen und Höhleneingänge gemieden werden. Eine gute Schutzhaltung im Freien ist die Hocke mit zusammengestellten Beinen, an den Körper angelegten Armen und eingezogenem Kopf. Der beste Schutz hingegen sind Gebäude oder das Auto. Dies ist zwar aus Metall, an ihm wirkt aber das Prinzip eines Faradayschen Käfigs und Blitze werden am äusseren Rand abgeleitet .

Möchte man während eines Gewitters wissen, wie weit dieses noch entfernt ist, so zählt man die Sekunden zwischen Blitz und dem daraus resultierendem Donner. Da die Schallgeschwindigkeit ca. 340 Meter pro Sekunde beträgt, teilt man die Anzahl der mitgezählten Sekunden durch drei und erhält somit die Entfernung des beobachteten Blitzen in Kilometer.